Public Eye on Science

macht Wissenschaft transparent.

Der Kanton Freiburg verankert im kantonalen Landwirtschaftsgesetz ein Anbauverbot für Gentechpflanzen.

Bild: Aepli

Der Kanton Freiburg verbietet den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen. Dies hat das Kantonsparlament mit einer grossen Mehrheit beschlossen: 88 Ja gegen 2 Nein bei 8 Enthaltungen. Das Verbot ist nun im kantonalen Landwirtschaftsgesetz verankert. Zu Reden gab lediglich die Frage, ob das Verbot auch auf Forschungsversuche ausgedehnt werden sollte. Das Parlament sprach sich jedoch gegen ein solches Verbot aus.Gleichentags hat der Freiburger Grosse Rat einen Kredit von 66 Millionen Franken für den Ausbau der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope in Posieux einstimmig genehmigt. In das neue Gebäude kommt das Institut für Lebensmittelwissenschaften, das bislang in Bern Liebefeld angesiedelt war. Dies bringt rund 170 zusätzliche Arbeitsplätze in den Saanebezirk.
Der Kanton Tessin bleibt somit der einzige Kanton, der auch die Forschung mit Gentech-Pflanzen im Freiland verbietet. Doch auch andere Kantone stehen der Gentechnik kritisch gegenüber. So enthält das Genfer Landwirtschaftsförderungsgesetz einen Paragraphen, gemäss dem nur Bauern, die auf den Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen verzichten, kantonale Finanzhilfe beanspruchen können. Im Kanton Aargau verbietet das Waldgesetz den Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen und Saatgut im Wald. Im Jura soll noch vor Ablauf des nationalen Moratoriums Ende 2017 der Anbau verboten werden. Der Kanton Waadt hat kürzlich einer Standesinitiative zugestimmt, die vom Bund eine Verlängerung des nationalen Moratoriums fordert. (SAG)